Samstag, 9. Oktober 2010

Safari!!


Und hier ist er wieder *tada* der lange, ausführliche und total durchstrukturierte Bericht!

Zuerst zur Unterkunft:

Sascha war so lieb mir eine Gardine anzunageln (Not macht ja bekanntlich erfinderisch)
Da hängt sie! Ok, ist nicht die schönste, aber im Supermarkt gab`s nur noch schlimmere (Ikea ist zwar da, aber weit weit weg)

Im Supermarkt Hammer und Nägel besorgt, und dann gings los
Sie hält noch immer!


Mein Bettlaken ist mit Sicherheitsnadeln befestigt, Spannbettlaken sind hier eher Mangelware, genauso wie genormte Matratzengrößen.
 
Sieht einem Spannbettlaken doch schon sehr ähnlich...

Mein exklusiver Wäscheständer, sowie meine „1-Personen-Waschmaschine“

Internet bekomme ich momentan von Emad, er hat das Nachbarzimmer und lässt mich erst mal mitsurfen, wenn das Internet nicht zu langsam wird. Danke Emad :)

 Jetzt zu den lang ersehnten Fotos der Wüstensafari:

Wir wurden in einem echt schicken und vor allem großen Auto abgeholt. Endlich gehörten wir auch zu den „Großen“ auf der Straße. Innen war das Auto mit dicken gepolsterten Stangen ausgestattet, wir erahnten also was auf uns zukommt.
Auf gehts!

Zu uns stieg eine 5-Köpfige indische Familie. Beim Einsteigen wurde gefragt, ob man sich anschnallen solle. Das kleine Kind saß aber natürlich unangeschnallt auf dem Schoß. Aber hey, wir fahren ja nur Autobahn und Safari.

Am ersten Stop sammelten sich die Autos des Veranstalters, und jeder der auf dem Weg zur Toilette den Laden betrat, wurde eingekleidet. Es gab mal wieder kein entkommen. Für gut investierte 34 Euro gab es dann das Kostüm des Jahres und eine Piratenkopfbedeckung. Ich weiß, wir sind schlechte Händler.
Das Gewand der Männer heißt Dischdascha. Und es sieht ausgesprochen gut aus, wie folgende Bilder beweisen:

 Sheikh Sascha und unser Auto (so sehen hier aber alle Autos aus, nicht nur die für die Wüste)

 Einfach nur cool

Nein, für mich gab es keine Abaya!

Dann ging`s ab in die Wüste. Nach wenigen Metern sammelten sich wieder alle Autos. Fotostop und es wurde ordentlich Luft aus den Reifen gelassen. Damit es dann mit dem Dune Bashing los gehen kann.

Der Sand setzt neue Maßstäbe. Der Ostseestrand ist jetzt also definitiv Kiesstrand!

 Der Sand war angenehm warm (nicht heiß)

 Und so entstand ein Sandengel!

 Es war ein absolut schönes Gefühl, barfuß in der Wüste zu stehen

 Unser Konvoi

 Da weht es doch glatt den Sand von der Düne

 Unsere Wüstenstraße

 Barfuß



 Das Fahren an sich lässt sich natürlich nicht mit Bildern festhalten. Aber es ist besser als jede Achterbahn. Man sieht länger, wo es jetzt gleich runter geht. Festhalten stark empfohlen. Und ich weiß jetzt auch, wie gut so ein Sicherheitsgurt ist. Das Ganze ist aber natürlich völlig ungefährlich mit Fahrern die eine extra Wüstenfahrerlaubnis haben. Es macht jedenfalls viel Spaß. Und das die indische Familie nur am Schreien und Lachen war heizte unseren Fahrer nur noch mehr an.



Nächster Stop – Sonnenuntergang und roter Wüstensand.











Im Camp gab es dann großes Barbecue, es gab wirklich alles und wirklich viel. Und damit in Dubai natürlich auch wieder all die großen und kleinen Kinder unterhalten wurden gab es noch: Kamelreiten, Card fahren, Henna, Bauchtanz, Shisha und Dischdaschs (für die Männer) und Abayas (für die Frauen) zum Fotos schießen.

 Kamelreiten

 Essen, essen, essen

 Auch die Softdrinks waren inklusive - man konnte aber auch Alkohol kaufen

 Fühlt sich nicht gut an...

 In sowas kann man lächeln wie man will - es sieht einfach keiner!

 Ja, ich bins gewesen

Das Sandboarding funktionierte nicht so gut

Schon für die Fotos und Saschas neues Gewand in dem er jetzt jeden Tag in die Uni gehen wird, waren den Trip wert. Wir hatten also einen echt schönen Nachmittag (Abholung 15:15, Ankunft 21:45).

Ich durfte übrigens den Nachmittag dafür frei machen!

Und last but not least: die Arbeit:

Mein Betreuer (Simon aus Köln, asiatisches Äußeres) lernt mich sehr gut an, es macht Spaß und ist viel Neues. Ich habe hier die Chance zur Abwechslung mal praktisch zu arbeiten anstatt mich immer mit der Theorie zu beschäftigen.  Zwar arbeitet man hier mit vielen Problemen, die man in Deutschland einfach nicht hat, aber gerade dieses macht es auch sehr spannend.

Um jetzt einen genaueren Einblick in die Realität zu bekommen, fahre ich jetzt 1-2 Tage mit dem Müllwagen mit. Dazu habe ich leihweise ein neues Outfit. Ja, nicht nur Sascha hat ein neues Kostüm!

 Ich bin jetzt ein Arabian Master Of Waste

Nur mal ne Randnotitz zur Verständigung hier: 
Das hat der Fahrer aufgeschrieben und soll heißen: customer is not here

Morgen fahre ich bei dem Fahrer mit, der auf den Bildern des Umzugs das Shirt mit dem Spruch trägt (das ist nicht das Leben, das ich bestellt habe). Auch wenn die Verständigung eher schwierig wird, wird das sicher ganz lustig. Es haben ja schon immer alle komisch geguckt, uns Weiße zum Bus laufen zu sehen. Man bin ich gespannt, was die zu einer weißen Müllfrau sagen ;) Morgen früh um 5:45 (gähn) geht los!

Und zum Abschied noch etwas zum Abschied:

Sascha musste ich leider gestern Nacht zum Flughafen bringen, er ist bereits wieder gut in Berlin gelandet. Da war mein Abendbrot heute gleich ganz schön einsam (das konnte auch Nutella nicht wettmachen). Ich hoffe wir kriegen das finanziell hin, dass er  noch mal vorbei kommt. Zu zweit genießt es sich einfach besser!

 Vor dem Flug noch schnell Postkarten schreiben...

 ...die Sonne am Pool genießen...

 ...Kuscheltiere verabschieden

 Beim Abschluss-Shopping in der Ibn Battuta Mall bin ich in Tschiebo Prozente 
(ja, der Laden der bei uns in Berlin im Park Center ist) gewesen und habe folgendes entdeckt:

 Skianzüge und Schneeschuhe - Alles was man in Dubai braucht

 Freitag gehen außer uns noch alle anderen einkaufen - da ist dann auch für Unterhaltung gesorgt

 Und noch ein letztes Abendbrot zu Zweit

Am Rande dazu noch eine kleine Geschichte (wenn auch KEIN Märchen): Wir steigen mit dem Koffer bei mir in den Fahrstuhl. Mit uns fahren zwei Russen. Wir steigen aus und gehen 5 Meter mit dem Koffer zu Fuß. Richtung Straße um ein Taxi zum Flughafen zu nehmen. 2 Russen halten an und wollen uns bis zum nächsten Supermarkt mitnehmen. Würde natürlich die 50 Meter bis zur Straße sparen. Letztendlich haben Sie uns bis zur Mall oft he Emirates mitgenommen. Das hat uns den halben Fahrpreis gespart und war großes Kino. Beide kommen aus Aserbaidschan und machen hier Business. Dem Fahrer gehört offensichtlich dieser doch äußerst geräumige Geländewagen und ein 3 stöckiges Bürogebäude. Bis er sich jedoch das Riesenauto leisten konnte, ist er immer per Anhalter zur Arbeit gefahren. War die beste Zeit seines Lebens, er hat so viele neue Freunde kennen gelernt. Und jetzt nimmt er immer gerne jeden mit. Er ist so traurig, dass er uns nicht bis zum Flughafen fahren kann.  Und er ist froh in Dubai zu sein. Zuhause konnte er kein Business machen, man war immer damit beschäftigt, dass einen keiner umbringt und zu kämpfen. Hier ist alles so sicher. So verdammt schön sicher. Aber auch so schön sicher. Und er hat deswegen das Geld nicht in Taxis investiert sondern ist per Anhalter zu fahren. Und das Geld dann in sein Business gesteckt. Und obwohl er der Chef ist, ist ER per Anhalter gefahren. Und jetzt hat er ein riesiges Auto. Und er liebt Mercedes.


Liebste Grüße in die Heimat (ich schicke etwas Sonne mit) und natürlich ans andere Ende der Welt nach Amerika!

PS: Ani, die Äpfel, die hier komisch aussehen, die kommen alle aus den USA… passt irgendwie zu deiner Story!

1 Kommentar:

Uwe und Petra hat gesagt…

Hallo Franzi (gleich um die Ecke),
mit großem Interesse haben Petra und ich auf Anis Empfehlung euren Blog/ die Safari verfolgt. Es ist einfach beeindruckend zu sehen, wie ihr die Dinge anpackt. Bedenklich ist sicher wie Sascha in seinem neuen Outfit Dunk's demonstrieren will, und vom dubaiischen Biersortiment wurde auch eher zurückhaltend bis gar nicht berichtet. Aber nichts desto Trotz sind wir zurückgelassenen Eltern einfach stolz auf euch. Strengt euch noch einmal richtig an, dann gehört EUCH diese Welt! Uwe und Petra aus Plauen